TC Blau-Weiß Delmenhorst gewinnt Verbandsliga-Titel nach Nervenkrimi
Ein Punkte hatte dem TC Blau-Weiß Delmenhorst vor dem letzten Spieltag zur Meisterschaft gefehlt. Im Spiel gegen Bremerhaven musste das Team mächtig zittern, durften am Ende aber jubeln.
Exakt um 18.31 Uhr brandete am Sonnabend in der Halle an der Lethestraße großer Jubel auf. Gian-Luca Blöcker hatte im abschließenden Doppel mit einem platzierten Volley das 3:3-Unentschieden gegen den Bremerhavener TV perfekt gemacht – und damit auch den Aufstieg des TC Blau-Weiß Delmenhorst in die Tennis-Landesliga. Die Begeisterung bei den Zuschauern und den Spielern war groß. Zuvor hatten die Delmenhorster in einem mehr als fünf Stunden dauernden Match hart kämpfen müssen, um die Meisterschaft in der Herren-Verbandsliga zu erringen. Im Vorfeld der Partie war klar gewesen, dass den Blau-Weißen ein Remis zum Aufstieg genügen würde. Später stellte sich dann sogar heraus, dass ihnen auch eine 2:4-Niederlage gereicht hätte, weil der ärgste Verfolger TV Varel überraschend mit 2:4 gegen den Oldenburger TeV IV verlor.
Da damit niemand rechnen konnte, erlebten die Delmenhorster und ihre Fans während des Duells mit Bremerhaven aber ein wahres Wechselbad der Gefühle. Der Start verlief verheißungsvoll für die Gastgeber. Die Gäste hatten Probleme mit dem schnellen, für sie ungewohnten Hallenboden. Johannson nutzte diesen Vorteil zu einem souveränen 6:1, 6:3-Sieg gegen Marc Nicolas Manole. Carsten Glander verlor dagegen das zweite Eröffnungseinzel mit 6:7 (14:16), 5:7 gegen Robin Hillen. Dabei hatte der Delmenhorster Mannschaftsführer in Durchgang eins bereits mit 5:2 geführt und auch im zweiten Satz mit 5:4 vorne gelegen.
GALAVORSTELLUNG IM SPITZENEINZEL
Anschließend musste sich Torsten Spille in einem Match auf hohem spielerischen und kämpferischen Niveau gegen Laurens Seegers mit 2:6, 6:7 (2:7) geschlagen geben. Die Hoffnung der Blau-Weißen, die Meisterschaft bereits in den Einzeln unter Dach und Fach zu bringen, war geplatzt. Es galt nun, das notwendige Unentschieden noch zu schaffen. Die Nummer eins Gian-Luca Blöcker bot bei seinem 6:0, 6:1-Erfolg gegen Robin Seitz eine Galavorstellung. Seinen knallharten Aufschlägen und erfolgreichen Netzangriffen mit gefühlvollem Händchen hatte der Bremerhavener nichts entgegenzusetzen. Wie sehr Seitz von seiner hohen Niederlage im Spitzeneinzel genervt war, machte er nach der Auslosung der Doppel deutlich, als er sagte: „Ein Glück, dass ich nicht noch einmal gegen den spielen muss”.
Stattdessen traf Seitz zusammen mit Seegers auf Glander/Spille und gewann mit 6:0, 6:2. Nun lag es am Delmenhorster Paradedoppel Blöcker/Johannson, im Duell mit Hillen/Manole den Titelgewinn zu sichern. Der Gewinn des ersten Satzes war für das Blau-Weiß-Duo nur Formsache, doch im zweiten Durchgang folgte ein überraschender Leistungseinbruch. Ausgerechnet Blöcker, der zuvor seinen Service stets äußerst überzeugend durchgebracht hatte, musste ein Break zulassen. Zwar wehrten die Delmenhorster anschließend noch zwei Satzbälle ab, doch dann mussten sie den zweiten Satz abgeben. In den Gesichtern der Zuschauer war leichtes Entsetzen zu erkennen. Sollte der Aufstiegstraum tatsächlich noch platzen? Die Antwort lautete: Nein. Im Match-Tiebreak fanden Blöcker und Johannson schnell zu ihrem wahren Leistungsvermögen zurück. Letztlich triumphierten sie mit 6:2, 4:6, 10:3 und durften zusammen mit den Zuschauern den Meistertitel bejubeln.